Lexikon - Handschellensammlung von Martin

Suchen
Direkt zum Seiteninhalt

Hauptmenü:

Broschüre: Vieles zu Handschellen!

Enzyklopädie:

Handschelle [Hand'schel'le - Kompositum aus Hand und Schelle] (1.) [Schelle i. S. v. Klingel, Bimmel = Metallkörper zur Erzeugung von Klängen] oft plural: Handschellen, ein Musikinstrument, das aus an einem ums Handgelenk getragenen Band befestigten oder direkt in der Hand getragenen Glocken besteht. (2.) [Schelle i. S. v. Banderole, Gürtel, Bund = Metallumfassung von Stangen und Rohren] meist plural: Handschellen, behördlich auch Handschließen, oft auch, ungenau, Handfesseln, eine Vorrichtung zum Zusammenhalten der Hände einer Person gegen deren Willen zwecks Einschränkung der Bewegungsfreiheit. Sie bestehen aus einem Paar gleichartiger Ringe aus Metall mit verschließbarer Öffnung zur Aufnahme der Hände. Die Ringe sind, meist beweglich mit einer kurzen Kette oder einem Scharnier, nicht lösbar miteinander verbunden. Im Einsatz sind sie nur mit einem Schlüssel über ein jeweils im Ring integriertes Schloss zu öffnen. Handschellen umschließen im Einsatz die Handgelenke derart, dass die Handschellen nicht über die Hände gleiten können. Handschellen im offiziellen Gebrauch sind größenverstellbar und haben eine Arretierungsfunktion. Handschellen werden meist von Exekutiv- oder Judikativbehörden zur Durchführung von Festnahmen oder Gerichtsauftritten von Personen eingesetzt. Sie dienen u. a. der Eigensicherung der durchführenden Personen und der Vorbeugung von Fremdgefährdung sowie der Verhinderung von Flucht. Der zweckbestimmte Gebrauch von Handschellen außerhalb von Behördeneinsätzen kann je nach Sachverhalt den Tatbestand der Freiheitsberaubung erfüllen.

Deutsches Wörterbuch:
Handschellen angelegt bekommen | Es klicken Handschellen | In Handschellen [sein / abgeführt werden] | Handschellen (zu) tragen (haben) | Handschellen kommen [zum Einsatz / zur Anwendung]
Ausführlich: Ein Paar Handschellen
Behördendeutsch, Amtsdeutsch: Handschließe(n).
Sinngleich: Jmd. wird / ist geschlossen [Amtssprache für ist in Handschellen]
Oberbegriff, teils synonym verwendet: Handfessel(n).
Umgangssprachlich / Gaunersprech: Handschmuck, Armreifen, Manschetten, Handbremse(n), Verdruss-Verschluss

Internationales Wörterbuch:
"In Handschellen" (de)
"Esposad-o/a" [m/w] (sp)
"En menottes" / "Menotté(e)" / "Menottes aux poignets" (fr)
"Algemad-o/a" [m/w] (pt)
"In handboeien" (nl)
"In handcuffs" / "handcuffed" (en)
"I handbojor" / "I handfängsel" (sw)
"A bilincs" (un)

Handschellenkunde (Kunde = Lehre, nicht Käufer)

Moderne Handschellen können unterschiedlich gruppiert werden, wobei sich die einzelnen Merkmale auch kombinieren lassen.
So können sie nach der Oberflächenbeschaffenheit, nach der Art der Schellenverbindung, nach dem Schloss oder nach der Art der Sicherung unterschieden werden, wobei sich zahlreiche Varianten ergeben.

Modellvarianten sind demzufolge:

  • aus Normalstahl mit Glanz-, meist Nickel-, beschichteter Oberfläche bzw. aus Edelstahl ohne Beschichtung.


  • mit einzelnen, meist zwei, Kettengliedern mit oder ohne Drehwirbel bzw. mit Scharnier mit einer Achse (asymmetrisch) oder mit zwei Achsen (symmetrisch) bzw. mit starrer Brücke.


  • mit Standard- gleich Hohlschlüssel, mit Vollschlüssel, mit Flachschlüssel oder mit Zylinderschlüssel.


  • mit Schlüssel-, u. a. Druckstift-, Schiebe- oder Schlüsselloch-, Sicherung bzw. mit Fingersicherung.


Die Einzelschellen können zueinander symmetrisch (d-b = q-p) oder beide identisch (d-p bzw. q-b) sein. Bei Scharnierhandschellen ergeben sich bei identischen Schellen zwei verschiedene Montageversionen, "schlüsselgleich" bzw. "bügelgleich", bei Kettenhandschellen fallen diese beiden Versionen wegen der Drehbarkeit zusammen.

Handschellen drehen mit einem Kreissektor, auf dem einrastende Zähne angebracht sind, um ein Zentrum, an dem dieser Bügel über einen Bolzen mit einem Doppelbügel samt Schlossgehäuse verbunden ist. Dabei ergeben sich Anzahl Zähne Bügel plus Anzahl Zähne Schloss minus 1 Schließpositionen.

Handschellen können vor oder hinter dem Körper angelegt werden, wobei der Aktionsbereich der beiden Hände mit Radius der Armlänge und Mittelpunkt Schultergürtel vorne etwa 180°, vom Genitalbereich bis über den Kopf, und hinten etwa 15°, über den Steiß hinaus, beträgt.

 
Zurück zum Seiteninhalt | Zurück zum Hauptmenü